Ende 12. Jh. mit Beurkundung als Reichsstadt wurde Chemnitz befestigt. Die erste Mauer wird 5,70m hoch und über 1.50m dick gewesen sein. Bis ins 17. Jh. erhielt sie 4 Tore, 25 Türme, 10 Rondelle. Der grau geschieferte Rote Turm diente zunächst als Wohnturm und wurde erst später Teil der Stadtbefestigung, war auch Gerichtssitz und Verließ, ist heute kleines Museum.
Die Mauer war strategisch und baulich im 19.Jh. längst hinfällig, bremste das Wachstum der Stadt. Die Vorstädte rückten gen Chemnitz. Die Mauern trug man also ab, den Schutzgraben verfüllte man und bepflanzte ihn vorerst mit Gärten. Erhalten blieb der Rote Turm.
Letzte Mauerreste waren bis 1999 in einem inzwischen verschüttetem Fußgängertunnel unter der Zentralhaltestelle zu sehen. Zwischen Posthof und Roten Turm markiert ein dunkler Basaltstreifen den einstigen Verlaufs der mittelalterlichen Stadtmauer.