Erfenschlag - klein aber oh no

957EW (6/2000), 971(6/2001); rund 2,5 km² am Zwönitztal; 1.7.1950 eingemeindet; 1539 als Erferschlagk genannt; Bereits 1402 war von einer "Erfenslegere" Straße die Rede. Beides deutet auf eine Rodung hin, wobei die Lage an der Zwönitz dazu einlud. Das Rodungsdorf unterstand von alters her der Rittergutherrschaft zu Weißbach und Dittersdorf.

Unten im Längstal liegt ErfenschlagIndustrieansiedlungen versprach die Lage an der Holztrift Vorteile. Zwei Baumwollspinnmühlen (Gebrüder Schnabel), eine Ölmühle und eine Getreidemühle waren hier ansässig. Das Örtlein hatte sogar einen eigenen Bahnhof mit Restaurant, in dem man noch 1967 Limonade und Bier trinken konnte.
Textilindustrie und Landwirtschaft waren lange die tragenden wirtschaftlichen Säulen. Mit der Ausdehnung des Ortes auf den Steinberg ab 1920 ab gab es immer mehr Einwohner, die in Chemnitz Arbeit hatten.
Erfenschlag wurde durch Bombenangriffe im Februar und März 1945 sehr stark zerstört. Offensichtlich waren auch Freibad und Turnerheim lohnende militärische Ziele.

Einige Häuser, die einst den Stolz der Ortschaft ausmachten, sind inzwischen einer weiteren Nutzung zugeführt. Das einstige Rathaus an der Erfenschlager Straße ist frisch ergrünt und will nun als "Haus Leonardo" Lernstätte für hochbegabte Kinder im Vorschulalter sein. Der denkmalgeschützten Schule ( 1886) gingen die Schüler aus. Die Kinder konnte man an den Fingern beider Hände abzählen, was uralteingesessene Geschlechter wie Wagner, Heydrich, Schnabel, Hingst, Brückner, Krämer, Eichler, Oertelschwer und sogar längst ausgestorbene zum Grübeln brachte. Nun wird die Schule zum Wohn- und Geschäftshaus (2007) umgebaut.

Freibad Erfenschlaglebendiges Denkmal SportlerheimZu den Perlen gehören:
Freibad, Sportplatz mit dem sanierten denkmalgeschützten Sportlerheim des SSV Textima - natürlich mit Gaststätte. Nicht das neue Sparkassengebäude ist es, was den Ort optisch aufwertet, vielmehr die landschaftlich reizvolle Lage bei dünner Besiedlung.
Erfenschlag am Nordrand des Erzgebirges
Das von Waldstreifchen gesäumtes Zwönitztal zwischen Schusterberg 429m und dem sich über den Pfarrhübel erhebenden 350m-Knuppelhöcker will nicht länger in Bescheidenheit verschlummern. Es endet im nahen Wasserwerkspark (Altchemnitz).

Lage im Stadtgebiet