Gablenz - Heimat der Badkrieger und Kleingärtner

16.591 EW (6/2000), 3,60km²; um 1900 als vermeintlicher Aprilscherz zu Chemnitz

1216 wurde Gablenz im Register des Benediktinerklosters als zinspflichtiges Klosterdorf aufgeführt. Es zog sich am Gablenzbach (slawisch: Apfelbaumbach) dahin, wobei bereits 1402 ein Stück sonnenbergiges Land an Chemnitz verkauft wurde.

Ausgang des 19. Jh. war der Ort interessant geworden und die Einwohnerzahl gestiegen.

Reinecker, Industrieller im Chemnitz des 19. Jh.Fabriken siedelten sich in Gablenz vergleichsweise spät an. Der noch bäuerliche Raum wurde Ende 19. Jh. als Standort für Arbeiterwohnungen interessant. Bedeutende Fabriken waren der Präzisionsmaschinenbau von Julius Eduard Reinecker und die Metallwarenfabrik von Hermann Riemann.
Reinecker ließ auch Werkswohnungen bauen und hielt dafür eine Gedenkplatte postum.

1889 erhielt Gablenz eine eigene, die St. Andreaskirche, dann eine Schule, 1894 elektrische Straßenbeleuchtung, 1900 mit Eingemeindung Straßenbahnanschluss und wurde Garnisonsstandort im damaligen Neu-Gablenz, heute Gebiet des hinteren Sonnenbergs.

Der heutige Stadtteil Gablenz grenzt an den Sonnenberg, das Yorckgebiet, Adelsberg, Bernsdorf und das Lutherviertel. Zwischen den Wohnsiedlungen befinden sich bemerkenswert viele Gartenanlagen. Ein besonderes Refugium aber ist unten am Gablenzbach.

Das Neubaugebiet Hans Beimler (jetzt: Wohngebiet an der Geibelstraße) wurde 1970 fertig gestellt, stellenweise auch in erschreckender Baudichte. Hübsch anzusehen die sanierten Häuser der Chemnitzer Allgemeinen Wohnungsbaugenossenschaft e.G., die natürlich bereits weit vor 1970 dort standen.

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Ganz anders das Sommerbad. Lange lagen die Pläne für den Umbau brach, aber alle Anwohner wussten es: Der Tag wird kommen! Denn Millionen setzt man nicht in den Sand. Exotisch verlockt das Erlebnisbad, nicht nur bei blauem Himmel. Doch verärgerte Leisetreter demontierten (1999) als erstes die Lautsprecher, damit die Stadt auch noch einen Wachschutz beauftragen musste. Dass sie allerdings ihr Versprechen einer Lärmschutzwand nicht hielt, ist die Kehrseite.
Trotzdem: Die Bürger Am Gablenzer Bad wohnen doch das ganze Jahr über schön, können sie da nicht mal im Sommer verreisen, wenn sie der Krach nervt? Oder eben ins Bad gehen? Vielleicht erwirken sie sich dazu ein Gratis-Dauerabo? Die langen schönen lauen Sommernächte sind ohnehin an den Fingern abzählbar.

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Lage im Stadtgebiet