Glösa-Draisdorf 3.274 EW (6/2000); 7,64km²;
Glösa ist vermutlich in der zweite Hälfte des 12. Jh. entstanden, gelangte um diese Zeit gemeinsam mit Draisdorf, Furth, Heinersdorf und Borna in Besitz der Herren von Gersdorf (bei Leisnig), später als "von Blankenau" genannt. Diese Herrschaft Blankenau erscheint erstmals 1269 in schriftlichen Quellen. Sie besaß eine Wasserburg, die sich bei der Einmündung des Bahrebaches in den Chemnitzfluss befand. 1338 wurde dieser Blankenauer Grundbesitz an das Benediktinerkloster Chemnitz verkauft.
wehrhaft:
Komplex aus Glösaer Jodokuskirche (den Grundlagen romanisch) mit Kirchschule und Pfarrhaus, dem ältesten Chemnitzer Haus, um 1520 als Ruhesitz des vorletzten begüterten Benedektinerabtes von Chemnitz erbaut.
Das Fachwerkhaus mit Walmdach, die Kirchenschule, gehört mit zum Kirchbergkomplex.
Hier oben herrscht naturgeschützte Friedhofsstille.
Der Glösbach speist die Himmelschlüsselwiese mit 300 Pflanzenarten und 3 Laichgewässer, bevor er mit leichtem Wellenschlag in die Chemnitz schwappt.
Der Sechsruten mit Seidemannhöhle reicht an die A4 und ist wie jeder alte Wald sagenumwoben. Im 17. Jh. lebte hier der habgierig grausame Advokat Seidemann, der vom Volk mit einem Fluch belegt wurde und seither durch die Gegend spukt, sich aber meist in seiner Höhle versteckt hält. Natürlich wurde nach solchem Vorbild eine Straße benannt. Für maktwirtschaftliche Weicheier gibt es neuerdings (seit etwa 2000) einen hochprozentigen Seidemanntroppen, der bei regelmäßigem Gebrauch grantig coolt und marktgerecht weichspühlt und oft auch verduften lässt.
Draisdorf kam 1933 mit etwa 500 EW nach Glösa und wurde dann durch die Autobahn "nicht wirklich" getrennt;
Draisdorf bietet mehrere ansehnlich alte Fachwerkhöfe und einen traditionsreichen Gasthof.
1.7.1950 wurde Glösa-Draisdorf eingemeindet nach Chemnitz.
Um die Slevogtstraße war es noch um 1965 recht einsam, etwas Siedlungsbebauung gab es aber bereits in den 1920er Jahren. Inzwischen ist hat sich das leicht umwaldete Wohngebiet im Nordosten zum begehrten Wohn- und Eigenheimstandort entwickelt.
Die Anfang des 19. Jh. eingeweihte Kinder-Waldstätte zu Bekämpfung von Lungenleiden ist heute Seniorenbetreuung, unter anderem mit schönem Turmhaus und Liegehallen.
Die Wohnlagen entlang der verkehrsreichen Chemnitztalstraße wurden mit der Autobahn-Anschlussstelle A4 Chemnitz-Glösa seit 2000 weiter umbewertet.