Im Hegord-Gebied wars o manschma scheen

Gibt es angeblich nicht (mehr). Wird nun verleugnet wie der Name.

1974 war Grundsteinlegung für das gigantische Wohngebiet "Fritz Heckert", 1975 gleich noch für ein neues Plattenwerk auf der Blankenauer Straße.

Die Bebauung erfolgte 6-, 9- und 11-geschossig, als Punkthaus, Reihe oder Mauer. Der Begriff des komplexen Wohnungsbaues sollte damit beispielhaft umgesetzt werden für über 80.000 Einwohner - Feierabendheime, Schulen, Kinder- und Gesundheitseinrichtungen, Kaufhallen, Sportstätten inklusive.

Folgende Baugebiete wurden ausgewiesen:
1 Helbersdorf,
2 am Flughafen,
3 Markersdorf (SO)
4 Markersdorf (NO)
5 Wiesen und Felder (südlich 6)
6 Morgenleite,
7 am Harthwald,
8 Hutholz (ursprünglich Neukirchner Flur).

So richtig fertig wurde BG 6 erst mit der Errichtung des gigantischen Vita Center.

Wenn aber heute immer wieder nur gute Seiten dieses Gebietes beschworen werden, ist das reiner Eigennutz. Natürlich war dieses Vorhaben ehedem geeignet, Wohnungsprobleme zu lindern und zu beseitigen. Es ergaben sich auch immer wieder Oasen, die sich erst nach gewachsener Begrünung richtig auftun, allerhand PLUS also, sich für das Wohnen in diesem Gebiet zu entscheiden.

• Die einst günstige Lage zu den einstigen Produktionsstätten
• Gute Erreichbarkeit des Zentrums, die Nähe zum Stadtpark, der Frischluftexport aus dem Gebirge sind geblieben
• Die Grundrisse der Wohnungen waren zwar recht uniform, aber zeitgemäß. Individuelles Einrichten wurde zur Herausforderung für Kreative und Organisatoren.
• Die Häuser waren vor der Sanierung meist intakt, kleine Mängel hat jeder Bau mal, zu häufig nach Sanierung.
  
• Die Mieten waren vor der Sanierung noch moderat.

Das von Anbeginn manches auf Kosten der Lebensqualität ging, war nicht zu übersehen. Die zum wesentlicher Bestandteil städtebaulicher Planung erhobene Leitvorstellung zur Farbgestaltung der Wohngebiete blieb erschreckend auf der Strecke, da wurde inzwischen viel nachgeholt.

Die haupsächlichen Vermieter dieser Wohnungen haben nach der gesellschaftlichen Wende sehr unterschiedlich agiert, um ihre Mieter und Genossenschaftler zu halten oder zu vertreiben. Nach den Wünschen der Genossenschaft EINHEIT sollten die Mieten rasch auf mindestens 15,50 DM/m² kalt steigen. Sicher unterliegt es einer gewissen Gesetzmäßigkeit, das gerade diejenigen sich immer wieder in den Vordergrund schoben, sich um Mittelstandsoskars bewarben und kostenlos jede Form der Werbung erhielten im Mäntelchen objektiver Verlautbarung, ganz schnell mit Beifall bei der Hand waren, als das Wort RÜCKBAU spruchreif wurde.

Ab 7/2000 wurde nun "umgebaut" durch Abriss und Rückbau etlicher halbbewohnter 11Geschosser. Wenn nun das Wohnen in kleinen Betonschachteln favorisiert wird, soll das augenscheinlich den Verkauf fördern.

legendär: IW 73
Man kann nicht alles Vergangene als schweres Erbe darstellen und jede neue fixe Idee als "Stein der Weisheit" - oh doch. Denn EINHEITlich ist die "schlaue Mehrheit" oft die vorlaute Minderheit.