Markersdorf - wichtige Frischluftschneise

16.287 EW (6/2000) auf 2,32 km², 1.7.1919 eingemeindet;

Viel ist nicht bekannt über die frühe Geschichte des einstigen Waldhufendorf. Vor der Reformation war es an das Chemnitzer Benediktinerkloster abgabepflichtig.
Bis Anfang 19. Jh. blieb Markersdorf ein kleines Bauerndorf ohne eigene Schule und Kirche. Landwirtschaft und Gartenbau profitierten lange von den günstigen Bodenverhältnissen.

Mit der Industrialisierung in der Umgebung wurde Markersdorf zum Wohnort für Arbeiter, zahlreiche Häuser entstanden. Es bildeten sich auch einige Gewerbebetriebe heraus, so eine Wirkwarenfabrik, eine Trikotagenfabrik und mehrere Strumpfwirkereien.
Weiterhin existierten, einige Schankwirtschaften.

Chemnitz: Markersdorfer FleischergasseChemnitz Markersdorf - hbsche Siedlung am Eisenweg

Die am Ende der Kaiserzeit begonnen Erweiterungen wurden nach 1818 mit der „Kolonie" und dem „Neuen Anbau" fortgesetzt. Es entstanden heiß begehrte Ein- und Mehrfamilienhäuser mit großzügigen Grundstücken.
1929 wurde die Verwaltungsstelle Chemnitz-Süd an der Markersdorfer Straße mit Sparkasse, Steuereinnahmestelle, Standesamt und Stadtbücherei eingeweiht, wo zuletzt der Konsum residierte und nach der Wende Lügen lernte.

1976/77 veränderte sich das ehemalige Bauerndorf total. Das Heckert-Gebiet wuchs mit Neubaublocks hinein. Die ebenfalls neu bebaute Flächen in den Stadtteilen Morgenleite und Hutholz waren bis zur Neuordnung der Stadtgebiete gehörten ursprünglich mit zur Markersdorfer Flur ebenso wie die Siedlungen westlich der Stolli, die nun Stelzendorf zugeornet sind.
Noch um 1977 waren ringsum Felder, sah man Rinder, Pferde, Schafe und roch die Schweinemast - wohltuender Kontrast zu den Ergebnissen überzogener Konzentrationeffekte durch Plattenbauten. Heute weist der Stadtteil enorm hohe Besiedlungsdichte auf.

Am Harthwald von Chemnitzder Chemnitzer Stadtpark bei Markersdorf

In den letzten Jahren erlebte Markersdorf einen starken Einwohnerschwund und nachfolgend zahlreiche Abrisse. Wohnblöcke erhielten farbenfrohen Fassaden. Mehr war wohl den Markersdorfer Terrassen nicht abzuverlangen.

Geologisch interessant sind die Sandsteinaufschlüsse am steilen Stadtparkhang zum Chemnitztal. Die Oberflächenböden weisen auf die geologische Formation Rotliegendes hin.

Lage im Stadtgebiet