Dem Namen nach ein recht ertragreicher Siedlungort, für den Ersterwähnungen im 14. und 15. deutbar sind. Der Ort gehörte früh zur Herrschaft Weißbach. Erst 1843 kam er zum Amt Chemnitz.
Neben der Landwirtschaft entwickelte sich in dem Dorf die Strumpfwirkerei. Bis Mitte des 20. Jh. blieb der dörflichen Charakter des Ortes weitgehend gewahrt. Gründerzeitliche Häuser an den zwei Hauptstraßen, die so genannte Kriegersiedlung am Rande des Niedereinsiedler Waldes sowie einige Wohnhäuser und der erste Nachkriegs-Schulneubau am Genossenschaftsweg blieben die Ausnahme. Zwar arbeiteten viele Anwohner in Industriebetrieben, die aber waren in Chemnitz. Die Faradit-lsolierwerke waren einzige gräßere Industrieansiedlung in Reichenhain.
Mit der Errichtung von Neubaugebieten in den letzten Jahren hat Reichenhain seinen bäuerlichen Charakter fast verloren. Nur am Rande der alten Ortslage sind einige Bauernhöfe erhalten geblieben. Die Christuskirche Reichenhain ist die in weitem Umfeld älteste. Sie wurde um 1300 errichtet.
Reihen- und Einfamilienhäuser am Mühlberg erstrecken sich weit in die freie Landschaft bis zum benachbarten Erfenschlag. Hinzu kommen die Wohngebiete Kreyßighof, Orchideengarten und am Pfarrlehn. Neue und ausgebaute Einfamilienhäuser bestimmen auch ansonsten das Erscheinungsbild.
Infolgedessen weist Reichenhain von allen Chemnitzer Stadtteilen das bei weitem stärkste Wachstum auf und hat die jüngste Einwohnerschaft. Zusammen mit den Kleingartenanlagen von Bernsdorf bilden die Anlagen im Norden von Reichenhain eine ausgedehnte Grünzone. Diese unterbricht nun der neue Südverbund, zugleich Begrenzung des Stadtteils.