Röhrsdorf erstreckt sich 5 km entlang des Pleißenbaches in Chemnitz Nord. Am Bach steht eine Postsäule von 1722.
Wahrscheinlich um 1200 als Waldhufendorf - unter Rudolf von Brand? - gegründet, später westlich davon das kleine Löbenhain. Beide Orte gehörten im 14. Jh. oder schon früher zur Herrschaft Rabenstein, kamen 1375 in den Besitz des Benediktinerklosters Chemnitz, schlossen sich 1901 zusammen.
Landwirtschaft, Strumpf- und Handschuhwirkerei waren bestimmend. Ab 1830 stieg mit zunehmender Industriealisierung die Einwohnerzahl rasch an. Sie erhöhte sich noch einmal beträchtlich durch Aufnahme von Ausgebombten und Flüchtlingen des 2. Weltkrieges.
1952 wurde die LPG Einheit mit Ausrichtung zur Rinder- und Schweinemast gegründet.
Für die Stromversorgung war das hier Anfang der sechziger Jahre entstandene größte Zentrale Umspannwerk der DDR wichtig.
1990 erlebte die investitionsfreundliche Gemeinde einen beneidenswerten Aufschwung. Die Ansammlung von Investoren vor den Toren von Chemnitz auch noch als Chemnitz Center zu krönen, zeigte dem noch in Wendeagonie befindlichen großen Nachbarn, wo die wirtschaftliche Mitte definiert wurde. Das größte Einkaufszentrum Sachsens - 1992 eingeweiht - und das Gewerbegebiet provozierten geradezu eine feindliche Übernahme.
Röhrsdorf hat sich als Wirtschaftsstandort über Sachsen hinaus einen Namen gemacht. Die Infrastruktur ist hervorragend entwickelt. Dazu trägt auch ein Bestand von Handwerk und Gewerbe auf westlich der Bundesstraße B 95 bei.
Mit dem genossenschaftlichen Wirtschaftshof Sachsenland, Firma Omniclean und Textilveredlung Seidel werden Traditionen erfolgreich weiter geführt.
Die Einwohnerzahl von Röhrsdorf hat sich in den letzten Jahren weiter stark erhöht. Neue Wohnanlagen wurden errichtet. Einige der Bauerngehöfte verwandelten sich in Reiterhöfe.
Der Ort weist einen alten, gut erhaltenen Ortskern und reichlich guten Baumbestand auf.
Die 1907 erbaute Schule steht unter Denkmalschutz und ist wirklich ein Schmuckstück. Ihr markanter Turm mit Wetterfahne ist weithin zu sehen. Das streng ehrwürdige Eingangsportal wird davor durch den Märchenerzähler und umgebende Figuren aufgelockert. Daneben auf dem Kirchberg steht eine gut erhaltene Dorfkirche, ein schöner Aussichtspunkt.
Endlich startete der Autobahnbau (11/2003) der A72 in Richtung Leipzig. Das dürfte dem Ort bald die ersehnte Beruhigung bringen und für kürzere Fahrzeiten von Chemnitz nach Leipzig sorgen.
Ob sich der Abschnitt von Chemnitz bis Niederfrohna schon lohnt, kann jeder selbst probieren.