Schlosschemnitz kam per 1.10.1880 zu Chemnitz, der Küchwald 5 Jahre später. Der Name erinnert daran, dass das Benediktinerkloster 1546 im Ergebnis der Reformation in ein kurfürstliches Schloss umgewandelt wurde.
Die Kirche auf dem Schlossberg wurde 1136 als Kloster der Benediktiner errichtet. Kaum nachvollziehbar der Arbeitsplan der Benediktiner, den Benedikt nach Übersiedlung auf Monte Casino zur Regel für die Mönche machte: 2.00 Uhr Wecken, 2.30 Uhr Morgenlob, 7.30 bis 12.00 und 14.00 bis 16.30 Uhr Arbeit, 19.00 Schlafen. Sagten die Römer noch "ora et labora", galt hier "Bete beständig und arbeite noch beständiger".
Stilmerkmale von Romanik bis Neuzeit -> mehr zur Kirche i.V.
weit offen:
das Lapidarium, Museum zur Stadtgeschichte und der Blick über den Schlossteich und in die Schlosskirche.
1702 verkaufte der Kurfürst das zugehörige Vorwerk an den im Schloss ansässigen Amtshauptmann. Später erhielt es den Status eines Ritterguts. Umliegende Häuser der Schloßgasse unterstanden der Gerichtshoheit des Gutes.
1856 wurde aus Schloßvorwerk und Schloßgasse die Gemeinde Schloßchemnitz gebildet. Die einst bäuerlichen Anwesen an den alten Handelsstraßen - Salzstraße, Leipziger Straße - wurden nun durch gründerzeitliche Wohnquartiere ersetzt. Besonders am Schlossplatz und am Küchwald, auch an der Beyerstraße entstanden Miethäuser gehobenerer Ausstattung, auch etliche repräsentative Stadtvillen.
Das Kavaliershaus an der Salzstraße: bestehend aus einem Herrenhaus mit seitlichen Wirtschaftbauten , 1856-1862 errichtet vom Papier- und Kunsthändler Robert Winckler zur Unterbringung ungebundener junger Gecken, ein Ort der Kunst und Architektur.
Die Brüder Fabrikanten Schönherr hinterließen mit dem Park am Osthang eine inzwischen wieder aufpolierte Perle. Dieser Waldpark breitet sich nördlich der Schlosskirche bis nach Borna aus, mit Abenteuerspielplatz, Kosmonautenzentrum, Eissportkomplex, dazwischen schöne Wanderwege und sogar Rehe, wohl auch manch Kräutlein, das den frühen Benedektiner-Mönchen interessant war.
In den 1980er Jahren entstanden einige ansehnlichere Plattenbauten an der Leipziger Straße.
Das Gebiet zwischen Limbacher, Leipziger und Beyerstraße wurde zur "Sozialen Stadt" gestaltet. Bereits viel Wohnliches, sogar historische Gaslaternen ohne Gas findet man am und um den Luisenplatz
Gemütlich die Fahrten mit der Parkeisenbahn (früher: Pioniereisenbahn), sogar Mondscheinfahrten im Sommer. Die Freilichtbühne wurde zwischen 1956 bis 1963 durch freiwillige Arbeitsleistung der Bevölkerung im Stile eines Amphitheaters mit 4.500 Sitzplätzen und 500 Stehplätzen erbaut. Da war lange viel los: Theater, Sommerfilmtage, Konzerte, Beat-Festivals mit den Joes, Dianas und Black Stones. Inzwischen kehrt der Miriquidi zurück, die Wiese aber wird dankbar vielfältig genutzt.