Siegmar - wichtig genug

4.292EW (6/2000); 3,41km²
Das mit Industrie gesegnete Siegmar ist dem Chemnitzer heilig, liegt es doch auf dem Wege zwischen Braustolz und Reichenbrander.

Die unter einen Siegmar angelegte Siedlung war vermutlich zuerst Bestandteil der kleinen Rodungsherrschaft um Reichenbrand, um 1216 bis 1375 der Herrschaft Rabenstein,. Die Rabensteiner verklingelten es dann an das Benediktinerkloster in Chemnitz.

Handschuhfabrikation und Maschinenbau waren die ersten industriellen Wegmarken Siegmars. Die weitere Entwicklung wurde durch den Eisenbahnanschluss an die Linie Chemnitz-Zwickau, ein eigenes Elektrizitätswerk und Gaswerk begünstigt.
1899 errichtete die Firma Escher hier eine Filiale ihrer Werkzeugmaschinenfabrik, die 1930 durch die Deutschen NILES Werke AG Berlin übernommen wurde. Als VEB Großdrehmaschinenbau 8. Mai war der Standort zur DDR-Zeit führend in der Herstellung numerisch gesteuerten Drehmaschinen. Nach der Wende hat die NILES-SIMMONS Industrieanlagen GmbH die Nachfolge angetreten.

1926/27 verlegten die Wanderer-Werke AG ihren Fräsmaschinenbau und ihre Automobilproduktion (später mit zur Auto-Union) nach Siegmar. Aus dem Wanderer-Fräsmaschinenbau wurde der VEB Werkzeugmaschinenbau „Fritz Heckert", zuletzt (?) das Werk der Starrag Heckert GmbH.

Das 1904 erbaute, in den dreißiger Jahren erweiterte repräsentative Rathaus zeugt vom Aufstieg des früher eher unbedeutenden Ortes. Das ansehnliche ehemalige Rathaus von Siegmar-Schönau Gaußstraße 5, 1904 erbaut, in den dreißiger Jahren erweitert, hat als Seniorenzentrum Azurit eine neue Bestimmung gefunden.

Dem Industrieort wuchsen die angrenzenden Gemeinden nur so zu: 1920 Stelzendorf und 1922 Reichenbrand und Neustadt.
1927 durfte sich Siegmar als Stadt bezeichnen, die sich per 01.10.1935 mit Schönau zur Industriestadt Siegmar-Schönau mit 19.000 Einwohnern vereinigte. Damit war ein Potential entstanden, das man nicht lange vor den Toren lassen konnte.

1950 wurde per Gesetzeskraft die Eingemeindung in den Stadtkreis Chemnitz verfügt.

Weiterhin wurden zwei neue Gewerbegebiete beiderseits der Neefestraße auf Siegmarer Territorium errichtet.
Auch ehemalige Gebäude der SDAG Wismut gehören heute zum Teil noch zu Siegmar.

Das einst recht beliebte Wismut-Hotel „Trabant" ist einem recht gesichtslosen Einkaufszentrum gewichen, und die frühere Poliklinik beherbergt ein Ärztehaus.

Gasthaus Schützenruh

Siegmar zugeordnet sind heute Teile der ehemals zu Schönau zählenden Fluren von Neustadt, dagegen bilden Reichenbrand, Schönau und Stelzendorf selbstständige Stadtteile.

Clubkino SiegmarOb das einstige Clubkino noch in Siegmar spielt oder als Clubkino in Reichenbrand, dürfte uns und den agilen Betreibern egal sein. Es ist weiterhin erstaunlich beliebt und für viele nicht wegzudenken.
Glückwunsch!


Lage im Stadtgebiet