Wittgensdorf

4.459EW (6/2000) auf 12,57km²; am 1.1.1997 (oder 99?) eingemeindet gegen Willen, leichter Einwohnerrückgang 

West-Ost-Ausdehnung von der B95 bis zum Chemnitztal zur B107 ca. 6,5 Kilometer!
277,3 m ü. NN am Chemnitztal - 356,5 m ü. NN an B95;
Das Gebiet wird im Osten durch das Chemnitztal, im Süden durch den Bahrebach berührt.

über die Herzogshöhe zur Stadt Chemnitz

Benannt nach dem Anführer fränkischer Bauern mit dem Namen Wittigo oder so, die sich 1150 hier am Dorfbach ansiedeln. Ein Handelsweg führte damals von Leipzig auch über Wittgensdorf, nach Böhmen. Der Waldenburger Ritter ließ den Wald roden und ein Vorwerk errichten, das spätere Rittergut. Da bestanden auch bald Mühlen, Bäckereien, Hufschmieden, Steinbrüche.
1254 gehörte das Dorf nachweislich zu einem Kirchenbezirk.
1404 wurde "Wittichendorff" erstmals urkundlich genannt.
1856 verlor Rittergutsherr Albanus die Verfügungsgewalt über das Dorf. Das ehemalige Herrenhaus wurde 1949 als Kindergarten genutzt.


Von der Leinwandherstellung zur Solarenergie

Landwirtschaft mit Getreidefuhren ins Erzgebirge waren die hauptsächlichen Erwerbesquellen. Ab 1618 gewann die Leinenweberei an Bedeutung.
Doch Pest und Krieg wüteten auch hier: 1650 zählte Wittgensdorf nur noch 320 Einwohner. Um 1800 begann die Entwicklung zum großen Fabrikdorf, die Gutszeit endete bald und die Zahl der Einwohner stieg. Um 1900 entstand die Kolonie Häberle, Genossenschafts-Wohnhäuser an der Burgstädter Straße, eine Kleinsiedlung im Ziegeleigelände und weitere Bebauung

Es dominierte die Herstellung von Trikotagen, Seidenwäsche, Strümpfen und Handschuhen. Weiterhin bestand ein Manometerwerk (privatisiert), Bleichereien und Färbereien.
VEB Trikotex war der größter Trikotagenhersteller der DDR. Nach der Wende wurde die Trikotex AG von der Schiesser AG übernommen, die dann schon 1999 die hier Produktion einstellte. Mutter gesund - Tochter tot - Fördermittel im Umlauf.
Das Drahtziehmaschinenwerk 1991 ab...
Anders lief es für die 1976/84 nach Wittgensdorf verlagerten Rudolf-Harlaß-Gießerei: moderner Neubau, modernste Technik, Sozialanlagen als Bestandteil des Flender-Konzerns.

Amstelle der nach der Wende exponentiell wachsenden Mülldeponie entstand nach Rekultivierung eine gigantische Photovoltaikanlage.

Aus bedetenden landwirtschaftlichen Vereinigungen bildete sich 1991 der Wirtschaftshof Sachsenland mit einer Biogasanlage.

Seit 1999 gehört Wittgensdorf zu Chemnitz. Zu den Wohngebieten am Chemnitzer Berg" und an der Rudolf-Harlaß-Straße kamen weitere in den Randlagen des Ortes .

Lage im Stadtgebiet