Höhlenbewohner hatten früh erkannt, dass zermahlenes Getreide durch Gärung ein berauschendes Gebräu ergab.
Bierrausch verscheucht lästige Gedanken, fördert die Geselligkeit, gern auch Abhängigkeiten. Bier hilft bei Kriegseinsätzen, sich den letzten Mut anzutrinken.
In Mesapotamien brauchten Brauer keinen Kriegsdienst zu leisten.
Bier entsteht durch alkoholische Gärung aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Wie Brot besteht es aus Kohlehydraten, Eiweiß, Mineralstoffen. Damit Bier und Brot nicht verwechselt werden, unterscheiden sie sich hinsichtlich Aggregatzustand und Alkoholgehalt. Die Behauptung, Brot sei flüssiges Bier, ist ebenso unwissenschaftlich und unhaltbar wie ihre Umkehrung. Nüchtern betrachtet, wird es keine Entscheidung von Experten gewesen sein, das Deutsches Reinheitsgebot zum Lebensmittelgesetz zu erklären. Vorgefasst 1493 durch den Landshuter Georg der Reiche, erlassen 1516 durch Herzog Wilhelm IV. in Ingolstadt, gilt es noch heute uneingeschränkt. Danach ist die Herstellung von Bier nur aus vier Rohstoffen erlaubt: Malz (gemälzte Gerste), Wasser, Hopfen und Hefe. Weizenbiere galten als sündhafte Vergeudung.
Wer weniger Rohstoffe verwendet, bei dem ist entweder Hopfen oder Malz verloren, vielleicht sogar beides. Vermutlich trinkt er dann mehr Wasser, was nach dem Reinheitsgebot ja erlaubt ist und auch gesund sein kann. Ist das Wasser aber mit Spülmittel versetzt, ist es nicht mehr rein und zeigt nur eine schwache Blume (weiße Schaumkrone!) - deutlicher Hinweis auf eine schlechte Gastwirtschaft.
Durch Wässern bringt man Getreidekörner zum Keimen. Diese werden dann getrocknet (gedarrt). Bis Anfang 19.Jh. wurde Malz über offenem Feuer getrocknet, es wurde so recht dunkel und das damit gebraute Bier ebenfalls. Durch das Darren erhält das Gaebräu auch seinen herb bitteren Geschmack.
Bei diesem Brauverfahren wird nach alter Brauart gegärt, also obergärig: Die für den Gärungsvorgang unerlässliche Hefe setzt sich nach oben ab, wobei sie die Würze in Alkohol und Kohlensäure verwandeln. Für obergärige Sorten sind neben Gerste auch Roggen-, Weizen- oder Dinkelmalz erlaubt.
Das unvergorene Restdrittel aus Malzzucker, Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Aroma verleiht dem Bier den Geschmack und ist zugleich maßgebend für den Alkoholgehalt. Je "größer" das Drittel umso stärker das Bier.
Stammwürzgehalt bis 7%
berühmt berüchtigt sind das Kölsch der Kölner und das bayrische Weiß- oder Weizenbier.
"Neubier"
Vergoren wird durch Zugabe untergäriger Hefe, Malz wird allein aus Gerste erzeugt.
Stammwürzgehalt ab 7% bis 11% bei Schankbieren.
Die meisten deutschen Biere sind Starkbiere (Vollbiere?) mit einer Stammgehalt von 11 und 16 %. Der Alkoholgehalt liegt dann zwischen 4,5 und 5,5 % vol..
Starkes Doppelbier stand einst im hochprozentigen Ruf, wurde Einpöckisch Bier genannt, später einfach Bockbier.
Hopfen:
Im Hopfen liegt die Seele des Bieres. Er verbessert Haltbarkeit, stabilisiert auch den Schaum. Und er enthält wichtige Vitamine. Entweder ist die Seele dann ländlich, freundlich, königlich oder wird einfach seelenlos hinter die Binde gegossen.
Glas- und Blechdeckel werden von Frauen meistens als schön empfunden, weil sie so schön unpraktisch sind. Männer finden schön, was praktisch zum Sammeln verführt. Die ersten praktischen Bierdeckel waren aus Filz. In einigen Hinterwäldern spricht man noch heute vom Bierfilz, womit also nicht der Hut eines trunkenen Waldschrats gemeint ist.
Die Pappdeckel wurden 1892 patentiert. Selbst wenn sie sich einer Eckform nähern sollten, bleiben sie noch deutlich abgerundet. Da sie meist Werbeträger sind, wäre es völlig überzogen, einem Gast die Mitnahme eines Bierdeckels in Rechnung zu stellen. Andererseits kann man darauf vermerkte Bestellungen und Runden - gern parallele Striche, die zu Fünferbündeln zusammengestrichen werden - als sogenannte "Steuererklärung auf dem Bierdeckel" dem Finanzamt zustellen. Das versuche man mal mit einem Glasdeckel.
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