16.399EW (6/2000), ca. 20.000EW (1880) auf 2,24km², hohe Besiedlungsdichte, viel Leerstand
Er gehörte früher zum Gebiet des Klosterdorfes Gablenz, im Jahre 1402 verkaufte das Benediktinerkloster dessen westlichen Teil an die Stadt, und seit der Eingemeindung von Gablenz 1900 gehört auch der östliche Teil zu Chemnitz. Galt das Gebiet jenseits der Zietenstraße aber damals noch als Teil der Vorstadt Gablenz, so ist es heute mitsamt der ehemaligen Kaserne dem Stadtteil Sonnenberg zugeordnet. Das zugehörige Lazraett allerdings gehört nun zum Yorckgebiet.
Der Sonnenberg hat seinen Namen wahrscheinlich vom einst nahe der Sonnenstraße bestehenden Gasthof.
Wo sich bis dahin Felder erstreckten, wurde zwischen 1850 und 1914 wegen steigenden Wohnbedarfs im Zuge der Industrialisierung Gebiet mit langen Straßenzügen geplante und Wohnkarrees bebaut, beginnend auf der südsonnigen Seite entlang der Augustusburger Straße. Die Quartiere des ausgesprochenen Arbeiterwohngebiets waren zu Beginn des 20. Jh. äußerst dicht belegt.
Auch Industriebetriebe wie die Maschinenfabrik Wiede, die Eisengießerei Seidel, die Fahrzeuglampenfabrik Riemann oder der Wirkmaschinenbau Alban Ludwig ließen sich hier nieder.
In der Gießerstraße 5 steht noch die 1865 errichtete Gießerei mit Schicht-Glocke.
Die zweitürmige Markuskirche (1893-95) ist heute Denkmal und multifunktionales Veranstaltungszentrum.
Gewichtige Jugendstil-Häuser stehen in der bahnhofnahen Glockenstraße, auch in der Hoferstraße, Uhlandstraße 13...
Ende der 1920er Jahre durften Stadtplaner eine aufgelockerte Bebauung mit ausgedehnten Kleingartenanlagen anstreben. Der Wissmannhof ist ein damals großzügig angelegter Wohnhof.
1981 wurde mit der Rekonstruktion des Sonnenbergs begonnen. Dazu erfolgte ab 1983 der teilweise Abriss der ältesten Bausubstanz. Die Erinnerungen an den "Schweinschen August" mit Tanzsaal an der Jacobstraße verblassen allmählich. Neu entstanden kleinere, etwas anmutigere Plattenbauten im zentrumnahen Bereich. Musste man sich von einem Teil auch inzwischen trennen, so erfolgte an anderer Stelle eine weitere Aufwertung der Plattenbauten
Die Gründerzeitquartiere wurden nach der Wende zum Flächendenkmal erklärt. Doch wird es immer Gründe geben, Lücken in alte Gebäudereihen zu reißen. Manchen Abriss wird man bedauern, manches bereuen, nicht alles finanzieren können. Verantwortung tragen bedeutet auch manchmal: kämpfen.