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Architektur in Chemnitz
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Zur Zeit der Besiedlung von Chemnitz, dem Ort am Steinfluss, war der Urwald nicht mehr so undurchdringlich wie gern behauptet. Ein Böhmischer Steig führte hier vorbei.
Die im Zuge der Ostexpansionen sich hier Ansiedelnden schleppten ihr Gesinde daher, um als Ortsgründer Landbesitz zu mehren und Gewinne zu erzielen. Das ging nicht immer friedlich ab mit den damals Einheimischen, - zumeist Slawen, aber auch echte Germanen - die man bekehren und unterwerfen wollte. Deshalb die vielen Burgen entlang der alten Handelsstraßen.
Erstnennung 1136 als Siedlung in Verbindung mit dem Kloster, einer Tochterzelle Pegauer Mönche;
1143 Verleihung des Marktprivilegs durch Kaiser Lothar an das Benediktinerkloster. Von den anfänglichen Siedlungskernen (Kapellenberg) genügte keiner den Anforderungen einer Stadtgründung. Planmäßig wurde die hochmittelalterliche Stadt zwischen 1192 und 1234 in der Chemnitzniederung nahe dem Roten Turm, der Theaterstraße und Bahnhofstraße angelegt als Rast- und Tauschplatz für Kaufleute für Nah- und Fernhandel. 1230 (?) Bau der Stadtmauer vollendet.
Das Pleißenland und damit auch die Stadt Chemnitz wechselte im 14. Jh. als Pfandobjekt des Königs in die Herrschaft der Wettiner Markgrafen. Durch Steuerprivilegien durch den neuen Herrn wurde die Stadt wirtschaftlich gepuscht. Mit dem Bleichprivileg von 1357 wurde zugleich die Leineweberzunft und der Leinwandhandel entwickelt. Auch die Verleihung der sächsischen Kurwürde 1423 dokumentiert wirtschaftliche Stärke.
Die territorial beengte Stadt erwarb 1402 713 ha aus klösterlischem Besitz: Borssendorf, Streitendorf sowie Teile von Gablenz, Bernsdorf und Kappel. 1492 löste die Stadt die letzten Feudalen Bindungen zum Kloster. Chemnitzer Kapital floss auch in den Bergbau des Erzgebirges, in Chemnitz etablierten sich Metallbe- und verarbeitung. Chemnitzer und Annaberger gründeten mit B. Welser aus Augsburg eine Saigerhüttengesellschaft.
Um 1500 zählte die Stadt 3500 Einwohner und platzte aus den Mauern, 1616 waren es gar 5500 Einwohner. Doch 1658 nur noch 300! Das Gebiet bestand fast nur noch aus Brandstätten eines ewig langen Krieges.
Noch viele weitere Verwüstungen, Brände, Hungersnöte und Epedemien mußte die Stadt über sich ergehen lassen. Nach dem 2. Weltkrieg war Chemnitz zu zwei Drittel, die Innenstadt zu 80% zerstört. Besonders einschneidend war der anglo-amerikanische Luftangriff am 5. März 1945, bei dem auch 4.000 Menschen den Tod fanden.
Zuvor an der 400.000-Einwohner-Schwelle, war Chemnitz um 1900 zu einer führenden Industriestadt und Großstadt geworden. Die vier Ringe von Audi vereinigen sich hier. Die Thermoskanne, der Akten-Dulli oder das weltweit erste vollsynthetische Waschmittel wurden hier erfunden.
Industrie schuf das Rußchemnitz mit teils kulturvollen Industriebauten an der Schwelle der Moderne. In Fortsezung dieser Tradition scheint die Stadt allmählich ihre Bestimmung und den Passenden Slogan gefunden zu haben- Stadt der Moderne.