Architektur in Chemnitz
Überblick
vor Industriezeit bis 1800
Weimarer Rep. 1919-1933
- Neoklassizismus
- Expressionismus
- Neues Bauen
- Wohnungsbau
Typisch für den expressionistischen Stil ist eine vielfache Faltung der Fassade wie auch das Turmmotiv.
Der Sitz der Möbelstoffweberei Cammann & Co. Blankenauer Straße 74 wurde das erste realisierte Hochhaus in Chemnitz.
Der 40 m hohe, achtgeschossige Baukörper mit Turmspitze wurde 1925/28? nach Plänen von Willy Schönefeld fertiggestellt.
Nach der Sanierung wurde die Faltung der Fassade durch vertikal laufende Rillen im Putz wieder deutlich gesteigert. Das Bauwerk wirkt noch heute nachhaltig modern.
Einen echten Turm mit allseits sichtbaren Turmuhren erbaute Erich Basarke für die Maschinenbaufirma Schubert & Salzer 1927 als Firmenerweiterung Annaberger Straße 73.
Der italienischen Campaniles nachempfundene, 63 m hoher Backsteinturm mit Konsolendekor, Zinnenbekrönung und Turmspitze trägt Züge des Expressionismus in Manier der Art Déco. Auch heute noch ist er - als Wahrzeichen der nachfolgenden Firma Wirkbau - weithin sichtbar.
Die Industrieschule wurde 1924-28 nach Plänen des Architekten Friedrich Wagner-Poltrock als damals größte und modernste deutsche Berufsschule am vormaligen Johannisfriedhof gebaut. Der Klinkerziegelbau in Hufeisenform trägt über dem Eingangsportal einen "gefesselten Deutschen" vom Chemnitzer Bilhauer Heinrich Brenner. Obwohl im 2. Weltkrieg stark zerstört, startete der Lehrbetrieb bereits wieder Oktober 1945 in der bald wieder landesbesten Berufsschule.
Andere expressionistische Bauten sind weniger konsequent gestaltet, beispielsweise der Sitz der Firma Hans Bernstein, an der Zwickauer Straße 173.
erbaut 1926
Architekten: Kornfeld & Karl Johann Benirschke.
Ein Beispiel für dynamischen Expressionismus ist das Golfklubhaus Oberrabenstein. Der runde Aufbau ist besser aus der Vogelperspektive zu erkennen.
Zwischen dynamischem Expressionismus und Sachlichkeit angesiedelt ist das Kaufhaus Schocken in der Brückenstraße, ein 1930 fertiggestellte Meisterwerk des Berliner Architekten Erich Mendelsohn. Nach 1945 startete die Handelsorganisation "HO" hier als Kaufhaus "Merkur", später eines der Centrum-Warenhäuser, nach 1990 Kaufhof bis Neubau der Galeria.