wie Phönix aus der Asche

jedoch mit gestutzen Flügeln. Denn die zahlreiche Demontagen von Betriebsanlagen für Reparationsleistungen konnte man nicht als Aufbauarbeit verbuchen. Mehrheitlich aber wurde viel enttrümmert, um wieder aufzubauen. In solchen Phasen geht es auch optisch sichtbar immer nur vorwärts. Dazu mussten natürlich auch die Industriebetriebe wieder produzieren. Schon 1948 wurde wieder exportiert: Spinnereimaschinen, Buchungsmaschinen (Dänemark). Bei einer Vergütung in Dollar standen der jungen Volkswirtschaft noch viele Wege offen, bis eine gezielte Währungsspaltung entgegen wirkte.

Kultur als Brot für das Volk war in mehrfacher Weise wichtig, auch wenn humanistisches Gedankengut bald durch propagandistische Kunstkniffe (Bitterfelder Weg) doktrinär verpanscht verordnet wurde. Die Kunst als Waffe bewirkte, dass bereits 4/1949 ein neu erbautes Theater, das heutige Schauspielhaus, mit 585 Sitzplätzen mit der Premiere von "Egmont" als Auftakt zum Goethejahr eröffnet wurde. Das Opernhaus war durch Bombenangriffe vor allem im Innenbereich zerstört und 1951 mit modernisierter Bühne wieder aufgebaut.

In den ersten Nachkriegsjahren blieb die Architektur noch offen, bis der sowjetische "Zuckerbäckerstil" auch für die DDR kurzzeitig vorbildlich wurde. Dieser kam in aber im oft glücklich zögerndem Aktionismus der Stadt Chemnitz nicht zum Tragen.

der inzwischen abgerissene erste nach dem Krieg erbaute Kulturpalast enstand 1950 in ChemnitzDer erste Kulturpalast der DDR war 1950 nach sowjetischen Projektunterlagen von 1939/40 für die Bergarbeiter der Wismut in Chemnitz eben errichtet, als vom Ministerium für Aufbau ein Entwurfs-Wettbewerb für Kulturhäuser ausgelobt wurde.

Schon 1952 (Architekt: Curt von Ende) wurde das Betriebs-Kulturhaus "8. Mai" fertiggestellt. In diesem multifunktionellen Haus gab es Jugendtanz, Boxkämpfte, Konzerte und wochentags nahmen hier fast 3.000 Beschäftigte des Großdrehmaschinenbau ihr Mittagessen ein. Die Firma Niles Simmons wird das Gelände neu bebauen und (selbst) nutzen und hat dafür TLG und Regierungspräsidium hinter sich, Denkmalschutz und Kultur gegen sich. Abriss 2004 (?) www.achtermai.de
kein Baudenkmal für die Ewigkeit

Früh erbaut (vor 1954), schon weit vor der Wende (1970er?) verschwunden - der Pavillon der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (Sowjetpavillon). Dieser stalinistisch wirkende Bau im Zentrum (beginnende Augustusburger Straße) wurde für Ausstellungen genutzt. Kaum zu fassen die Besucheranstürme und deshalb eine unfassbare Sythese von Agitpropkultur und Baukunst.


Harmonie der Inneren Klosterstraße ChemnitzIm Zuge des Wiederaufbaus der Innenstadt wurde die Innere Klosterstraße früh und freundlich bebaut. Auch das zerstörte Siegertsche Haus am Markt wurde neu aufgebaut und behielt seine Barockfassade.
Fotos aus den 1950er Jahren belegen:
Zwischen Markt und Theaterstraße fuhr noch die Straßenbahn, heute kaum noch vorstellbar.
Nachkriegsbau im Eck Innere Klosterstraße/ Theaterstraße

Die Bebauung setzte sich am ehemaligen Standort des völlig zerstörten Theaters fort, weshalb die Wilhelm-Pieck-Straße aus DDR-Zeit nun irritierend wieder nach einem unsichtbaren Theater Theaterstraße heist, wo sich doch Theaterplatz und Theater an ganz verschiedenen und anderen Stellen befinden.


Auch am dicht bebauten Kaßberg schien  ein teilweiser Neubau als rascher Ausgleich der Kriegstzerstörungen unumgänglich.Auch die Eulitzstraße (Kaßberg) wurde im Zuge des ersten Wohnungsbauprogramms in Chemnitz nach 1945 bebaut. Zuerst erfolgte die Bebauung längs der Nordseite. Erstaunlich die großzügige Doppelanordnung der Fenster im Treppenhaus. Heute spart man sich Treppenhausfenster aus Renditegründen gern mal völlig. Das man in einem großes Gebiet zusammenhhängende Architektur zerstörte, war nicht zuletzt dem Krieg zu danken.
Annenschule in Chemnitz, ein guter früher DDR-Bau

Die Annenschule an der Annenstraße war einer der frühen Lichtblicke. 24 Klassen konnten hier unterrichtet werden.
Einweihung war am 1. September 1952.
Wichtig war der ähnlich Neubau 1952/53 der Betriebsberufsschule des VEB Bezirks-Bau-Union auf Ruinengrund Weststr./ Reichsstr.. Im fast ausgereiften Stil wurde die Juri-Gagarin-Schule (1960) nach Entwurf des Chemnitzer Architektenteams Rudolf Weißer ausgeführt.


die Moritzstraße in Chemnitz war ein früher Neubau der Nachkriegszeit von Chemnitz

Neubauten (vor 1953?) beidseits der vorderen Reitbahnstraße (Ernst-Thälmann-Str.), die gleich mit verbreitert wurde.


die Moritzstraße in Chemnitz war ein früher Neubau der Nachkriegszeit von Chemnitz

Moritzstraße, auch ein Stück Wiederaufbau in viel handwerklicher Arbeit, der sich dann längs der Zschopauer Straße fortsetzte.


inzwischen Altbau, nach dem Kriege ganz Neu in Chemnitz an der Annenstraße

Die Annenstraße (Bild links), ebenso die Wiesenstraße (um 1956) und schließlich die Enttrümmerung und Neubebauung zentrumnaher Quartiere wie das Lutherviertel 1956/57(?) waren wichtige Planvorhaben.
das erste Karl-Marx-Städter Hochhaus am Schlossteich - es steht wirklich noch !adDas erste mutige DDR-Hochhaus der Stadt entstand am Schlossteich und dort steht es noch.

Nach 1958 erfolgte - vom SED-Parteitag beschlossen, eine Neuorientierung im Städtebau der DDR nach modernsten europäischen Vorbildern. Gleichzeitig wurde auf hochgradige Rationalisierung gesetzt, womit erste Plattenbauten entstanden. Davon blieb nach dem Altendorfer Flemminggebiet auch die Innenstadt nicht lange verschont.


Doch zunächst dominierte aber noch der Ziegelbau, vorwiegend im genossenschaftlichen Bauen. Anfang der sechziger Jahre enstammt das erste geschlossene Neubaugebiet nach dem Krieg, das Flemminggebiet. Als die Zeit dafür reif war, wrde es um Plattenbauten werweitert. Geringfügigen Neubau gab es bis 1968 auch am Kassberg im Bereich Kochstraße und Michaelstraße.

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