Architektur in Chemnitz
Überblick
vor Industriezeit bis 1800
Weimarer Rep. 1919-1933
NS-Zeit 1933-1945
Auf/Neubau 1945-1959
Neubau von 1960-1974
Neubau von 1974-1989
Neubau von 1990-1995
Neubau von 1996-1999
Neubau von 2000-2010
Der bereits 1991 initiierter städtebaulicher Ideenwettbewerb mündete erst 1998 in einen Rahmenplan für die Innenstadt. Das war wirtschaftlich verheerend, dafür aber behielt das Zentrum die Chance auf ein eigenes Gesicht. Der kolossale Betonklotz der Galerie Roter Turm (Entwurf: Walter Brune, Düsseldorf) erhielt im letzten Moment von Hans Kollhoff (Berlin) eine mit über 100.000 Terracotta-Ziegeln versehene crèmefarbene Fassade aus maurischen Zinnen und Bögen und venezianische Arkadengängen. Eingebettet zahlreiche Fensterbänder. Die Passagen des Einzelhandels im EG geleiten zum zentralen Treff-, Mittel- sowie Ausgangspunkt für geordnetes Drunter u. Drüber. Sie eröffnete 2000.
Galeria Kaufhof, Europas modernste, durchlässige Kaufvitrine aus Stahl und Glas, wurde 1999/2001 gleich nebenan am Neumart erbaut.2001 entstanden anstelle des Plattenbaus - ehemals durch den VEB Ingenieurbüro Elektogeräte genutzt - die Rosenhofarkaden gegenüber dem Türmer. Architekten: Weinmiller Partner;
Sie fügen sich doch recht ordentlich ins Umfeld ein, passen auch funktional gut zum benachbarten Jugendstilbau am Markt.
2001. Am Westende des Rosenhofs zur Theaterstraße entstand ein abschließender Bau als Geschäfts- und Parkhaus.
Architekten: Arnold und Dr. Barth
Gewöhnungsbedürftig ist der gläserne Fahrstuhl im Boulevardbereich, scheinbar die rosige Idylle marktreal trennend. Aber eine Auffahrt iwird mit der schönsten Aussicht belohnt, was aber nicht in der Absicht der Planer lag.
Daran grenzen zwei Blöcke der Mittelstands-Meile nach Josep Lluis Mateo, Spanien.
Die Innere Klosterstraße ist seit 2003 wieder geschlossen bebaut und lässt einen schönen Hof mit Durchgang durchs Rathaus zum Neumarkt. Das Baufeld 4 nach Architekten Krüger, Remmler, Elling und Fischer, C & E wurde 2002 fertiggestellt. Es zeigt sich optisch besser als erwartet.
2003 wurde das Kaufhaus Tietz (1912/13) für eine Mischnnutzung saniert.
Im März 1945 stark brandgeschädigt, dienten es nach Rekonstruktion ab 1963 als HO-Warenhaus CENTRUM und wurde denkmalgeschützt.
Seit 2004 wird DASTietz wieder genutzt, unter anderem rückten
- Stadtbibliothek
- Volkshochschule
- Museum für Naturkunde
- Neue Sächsische Galerie
näher ans Zentrum. Ergänzt wird das Haus durch eine Ladenpassage.
Der fast einzigartige "Versteinerte Wald" von Chemnitz steht nun etwas ungeschickt(?) präsentiert im schützenden Lichthof.
2005 nahm das Baufeld 5 allmählich Gestalt an. Die Innenstad formt sich zur neuen Mitte.
Die Verschiedenartigkeit der Formen, Farben und Materialien erzeugt immer wieder neue Sichten und Empfindungen
Hatte man in den 1990er Jahre noch Mühe, ein Stadtzentrum zu definieren, so wächst dieses inzwischen aus der neu definierten Mitte scheinbar ins Uferlose. Schon zählen "einige" den 2004 geschaffenen Neubau der Bundesbank-Filiale an der Zschopauer Straße hinzu. Sie erhielt eine Fassade aus grünlich durchscheinendem Alabaster, Dachbegrünungen. Und sie steht selbstverständlich auch in bester grünzentraler Lage. Das benachbarte 3geschossige Wohngebäude ist Bankangestellten vorbestimmt.
Architekt durch Gewinn der Planungsausschreibung: Josep Lluis Mateo aus Spanien. Olé
Die Einheit von Arbeit, Wohnen und Freizeit in der City von Chemnitz überzeugte auf dem DIFA-FORUM der Expo Real 2006.
Chemnitz erhielt den zweiten Preis für innerstädtische Revitalisierung. Der alle zwei Jahre verliehene Award wird an Europas städtische Quartiere mit der höchsten Lebensqualität vergeben.
Sieger wurde Oslo, doch Chemnitz ließ neben dem Dritten Leipzig auch noch Metropolen wie Berlin oder London hinter sich.
In Chemnitz sei innerhalb von nur acht Jahren ein vitales Zentrum realisiert worden, so die hochkarätige Jury.
Stimmt. Aber ringsum wird vielleicht zu viel zerbröckelt.