Architektur in Chemnitz
Überblick
vor Industriezeit bis 1800
Industrie- und Gründerzeit
Klassizismus 1800-1870
Industriebau 1800-1870
Industriebau 1871-1939
Historismus bis Jugendstil
- öffentliches Bauen
- Schulen
- Villen
- Wohnungsbau
- Kirchenbau
Schon vor der Reichsgründung, bereits 1799 entstanden ersten vollmechanisierten Fabriken in Harthau, Furth und Wolkenburg. In Harthau fiel der Startschuss für die industrielle Revolution Sachsens.
Die Baumwollspinnerei der Gebrüder Bernhardt, 1800 in Betrieb genommen, war die erste mit Wasserkraft angetriebene Spinnerei. Sie gilt als die älteste Fabrik Sachsens überhaupt und bot sich nach Revitalisierung der Umgebung mir dem Restbauten - Gründungsbau und klassizistisches Herrenhaus - geradezu als denkmalgeschütztes Altersheim (4/2004) an Klaffenbacher Str. 47/49.
Im ersten Drittel des 19. Jh. dominierten als Architekt für Chemnitzer Produktions- und Verwaltungsgebäude Johann Traugott Lohse, Christian Friedrich Uhlig und Johann Traugott Heinig. Von Uhligs blieb (?) die Spinnmühle im Sternmühlental (um 1820) und die Kirche in Einsiedel (1822/27, Klassizismus).
Hartmanns Shedhalle ist letztes bauliches Zeugnis der einst wohl bedeutendsten Chemnitzer Industrieproduktion.
Bis über Mitte 19. Jh. überwog für Chemnitz ein auf Proportion und Gliederung stark reduzierter Klassizismus. Belege solchen frühen Rationalismus sind der Hauptbahnhof und die ebenfalls 1854 errichtete Schüffnersche Kattundruckerei Müllerstraße - wegen der vielen Fenster im Volksmund gern als Vogelbauer bezeichnet. Das venezianisch anmutende Haus am Fluss steht seit etwa 2000 leer und verfällt zusehends(?).
Eines der ersten Bauwerke im Stil der Neorenaissance war die Aktienspinnerei am Schillerplatz (Busbahnhof), 1859 fertiggestellt. Sie erhielt einen eigenen Bahnanschluss und beschäftigte zeitweilig so 3.000 Arbeiter und die Streikführerin Minna Simon. Dann diente das Haus als Nachkriegshotel, als Stadt- und Bezirksbibliothek, Kaufhaus "Glück Auf", Puppenbühne, Neue Sächsische Galerie. .
Mit Eröffnung DESTietz 2003 und Auszug der Einrichtungen stand das Gebäude für Jahre einsam grau. Mit einem Kunstprojekt des Form Farbe Geste e.V. kam nicht nur Farbe an, sondern auch in die Neue Kunsthütte.
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