Architektur in Chemnitz
Überblick
vor Industriezeit bis 1800
Industrie- und Gründerzeit
Klassizismus 1800-1870
Industriebau 1800-1870
Industriebau 1871-1939
Historismus bis Jugendstil
- öffentliches Bauen
- Schulen
- Villen
- Wohnungsbau
- Kirchenbau
Was der Innenstadt verlustig ging - ein geschlossener historischer Stadtkern - wird durch die zentrumnahen fast geschlossenen Gründerzeitviertel etwas gemildert. Und wer Interesse an Architektur und Kunst hat, kann hier viele entdecken und wiederfinden, vielleicht gar großstädtisches Wohngefühl, was auch etwas mit Wohlfühlen zu tun haben kann.
Technisch gefertigte Stuckelemente, moderne Linienführung, Farbgebung, Dekore und Ornamente ermöglichten mehr Abwechslung in den Häuserzeilen bei vertretbarer Ökonomie. Aufwendiger waren die Häuser im Jugendstil, die aber gerade wegen der meist reduzierten Ornamentik besonders geschmackvoll erscheinen und auch sind.
Jugendstilhaus am Markt, jahrelang fast unbeachtet in seiner schlichten Eleganz.
Zwischen Hauptbahnhof und Schlossteich an der Georgbrücke trifft man ebenfalls auf Jugendstil.
Charakteristisch war die Prägung von Arbeiterwohngebieten mit Mietskasernen wie am Sonnenberg, Brühl und in Schlosschemnitz und andererseits Wohnviertel mit Mietshäusern und Villen für besser gestellte Bürger (Kaßberg, Küchwald, Stollberger Straße).
Architektonisch anspruchsvolle Leistungen sind vor allem bei den beiden letztgenannten Typen für die besser gestellten Bevölkerungsschichten zu finden.
Auf dem Kaßberg haben sich ganze Straßenzüge mit gründerzeitlichen Mietshäusern erhalten. Er ist das kunsthistorisch repräsentativste Wohnquartier von Chemnitz und gehört zu den europäischen Kleinoden der Gründerzeit- und Jugendstilarchitektur mit rund 600 bürgerlichen Wohnhäuser.
Ein besonders auffälliges Beispiel ist das sogenannte Majolikahaus an der Barbarossastraße.
Der Chemnitzer Architekt Marquardt entwarf mit den Wohnhäusern Enzmannstraße 13 und 15 (Kassberg) repräsentative Wohnhäuser, um 1910 im Jugend- und Heimatstil errichtet. Die Erdgeschosszonen erhielzen eine Natursteinverkleidung.
Am Haus Nr. 13 mit dem "heimatlichen" Baumrelief ist der Erker unter anderem durch die Inschriften "Kunst bringt Gunst" programmatisch gerahmt.
Von Marquart stammen auch die Häuser Kanzlerstr. 6 und 10.
Kirchenbau der Gründerzeit